Ohrakupunktur

Die Ursprünge der Ohrakupunktur lassen sich bis ins 1. Jahrhundert v. Chr. zurückverfolgen. Eine erste schriftliche Erwähnung fand sich in chinesischen Schriften, dem „Inneren Klassiker des gelben Fürsten“.

Über die Jahrhunderte wurde sie, im Gegensatz zur Körperakupunktur, aber in China nur mäßig weiterentwickelt. Erst der französische Arzt, Paul Nogier, begann sie systematischer zu erforschen. Er wurde darauf aufmerksam, als er feststellte, dass einige seiner arabischen Patienten eine Narbe an der Ohrmuschel aufwiesen und berichteten, dass sie hier bei einem akuten Hexenschuss von einem Araber behandelt worden waren, worauf ihre Schmerzen alsbald verschwanden.

Unsere heutigen Nadeln hinterlassen keine Narben mehr.  Auch Kauterisieren (=Brennen) wir nicht mehr, wie das wohl der besagte Araber tat.

Dank Nogier und chinesischen Ärzten (deren Interesse nach Nogiers Veröffentlichungen über die Ohrakupunktur wieder erwachte), sowie einer jüngeren Wiener Schule, verfügen wir heute über eine riesige Anzahl an Punkten, die bei den verschiedensten Erkrankungen gestochen werden können. Auch hier gilt: Je akuter ein Krankheitsgeschehen, desto schneller die Chance auf Heilung. Aber mit etwas Geduld lassen sich auch chronische Beschwerden wie z. B. Migräne, ausgezeichnet therapieren.